sensation

Micz Flor



Sensation ja, aber auch Kunst? - so fragten besorgt, entsetzt oder neugierig viele Besucher der Ausstellung "Sensation" in der Royal Academy of Arts in London, die noch bis zum 28. Dezember zu sehen ist. Die dort ausgestellten Young British Artists, kurz YBAs, entfachten eine breite Diskussion über Geschmack und Ästhetik. Insbesondere an dem Werk von Marcus Harvey, einem vergrößerten Polizeifoto der sogenannten "Moormörderin", die in den sechziger Jahren gemeinsam mit ihrem Liebhaber kleine Kinder sexuell mißbrauchte und brutal ermordete, schieden sich die Geister. Nachdem jedoch das Portrait der Mörderin so häufig in den Zeitungen gezeigt wurde, ist der Schockeffekt schon längst verhallt. Ähnlich etabliert wirken allmählich auch die anderen besonders in den 80ern so Aufsehen erregenden Werke derYBAs, wie beispielsweise Damien Hirsts "A Thousand Years", ein in einer Glasvitrine exponierter Kuhkopf. Die Diskussion um das Phänomen Britart bleibt bestehen. Ein Kurzkommentar aus deutscher Sicht, bevor sich alles in Wohlgefallen auflöst, von Micz Flor.