Frantz Fanon - Black Skin White Mask

Martin Conrads



Die Gedanken des schwarzen Theoretikers Frantz Fanons waren vor allem in den 60er Jahren Gegenstand vieler linker und antikolonialer Diskussionen. In den letzten Jahren wird auf Symposien, in den einschlägigen Organen, in Readern und Radiosendungen über Fanons Leben wieder hufiger reflektiert.

Fanon wurde 1925 in Martinique geboren. Nach einem Medizinstudium in Paris und Lyon nahm er sie Arbeit an einem Hospital in Nordfrankreich auf, begab sich aber noch im gleichen Jahr nach Algerien, um dort das Hospital von Blida-Joinville zu leiten. Mit Beginn des algerischen Bürgerkriegs engagierte sich Fanon - theoretisch und praktisch - für die FLN, die "Nationale Befreiungsfront" Algeriens und wurde somit zum erklärten Feind der französischen Kolonialmacht. Als Diplomat in der Sache der Dekolonialisierunghalf er gleichzeitig verschiedenen afrikanischen Staaten bei ihrem Befreiungskampf.

1961, im Alter von 36 Jahren, starb Fanon an Leukämie.

Als Theoretiker veröffentlichte Frantz Fanon in seinen beiden Hauptwerken "Schwarze Haut, weiße Masken" und "Die Veerdammten dieser Erde" grundlegende Gedanken zum Bewußtsein der Kolonialisierten. Stuart Hall, der cultural studies Theoretiker, nannte das Werk "Die Verdammten dieser Erde" die "Bibel der Dekolonialisierungsbewegung".

Der Londoner Regisseur Isaac Julien hat nun einen halb-dokumentarischen Film über das Leben von Fanon gedreht. Unterschied und Verbindung zwischen den antikolonialen Kämpfen der 50er und 60er Jahre und dem postkolonialen Diskurs der neunziger Jahre werden hier überlegt aufgegriffen.

Martin Conrads hat sich den Film zweimal angesehen.