convex tv. Sendung vom 2. November 1997

Moderation: Anja Heilmann




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convex tv.- heute mit folgenden Themen und Beiträgen:
Der russische Professor für Philosophie und Ästhetik Boris Groys hatte 15 Minuten Zeit für ein Interview, Benjamin Beck und Ulrich Gutmair entdeckten dabei die Tautologie der Zukunft, ein Filmgenre zitiert sich selbst und erobert neue Metaebenen - Chris Flor und Florian Clauß haben sich bei "Scream", dem in Deutschland gerade angelaufenen Slasher-Film von Wes Craven, keine Hand vor die Augen gehalten, das Britart Phänomen, das spätestens seit der "Sensation" Ausstellung in der Royal Academy of Arts Ausstellung in London in aller Munde war, kommentiert Micz Flor,

Die Texte und Real Audio Files unserer Beiträge liegen unter unserer neuen Webadresse bereit:

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Die Gruppenausstellung russischer Künstler in der Galerie Hohental und Bergen in der Fasanenstraße eröffnete vorgestern der russische Theoretiker Boris Groys. Groys wanderte 1981 nach einem Studium der Mathematik und Philosophie von Moskau nach Westdeutschland aus, hatte eine Professur an der Universität von Pensylvania und lehrt momentan als Proffesur für Philosophie und Ästhetik an der Schule für Gestaltung in Karlsruhe. Mit dem Buch "Gesamtkunsterk Stalin" wurde Groys 1988 bekannt, ein weiters wichtiges Buch heißt "Über das Neue" und erschien 1992.
Benjamin Beck und Ulrich Gutmair sprachen mit Groys über die Kulturökonomie der Moderne und das Rennen um die Repräsentation der Kunst.


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Boris Groys, postmoderne Dissidenz und das Rennen um die Repräsentation
Benjamin Beck/Ulrich Gutmair

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Wenn amerikanische Teenager am Telefon von einer unbekannten und ominös schnarrenden Stimme nach ihrem Lieblingshorrorfilm befragt werden, kennen sie spätestens jetzt die Regeln und werden nicht zurückfragen: "Wer bist du?", sondern höchstens: "Wo bist du?". Casey in Wes Cravens neuem Film "Scream" befolgt die Regeln nicht und ist deshalb auch schon tot, noch bevor das Magnum im Kinosessel verspeist ist. Der Mörder mit Maske schlitzt weiter in der zum Großteil aus Teenagern bewohnten Kleinstadt, bis er von Sidney, der inzwischen zum Kultstatus avancierten Schauspielerin Neve Campbell, erlegt werden kann. Der genre-übliche Plot wird dabei von einer Reihe von Metareferenzen überlagert, die bei Fans dazu geführt haben, seitenlange Homepages der zitierten Filme anzulegen. Während in den USA schon Mitte Dezember "Scream 2" anlaufen wird, entdeckt Deutschland noch im Teil 1 die Wiederbelebung und gleichzeitige Neuschöpfung/Demontage eines Genres. Florian Clauß und Chris Flor über Slasher und Filme und Slasher Filme.


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SCREAM - slasher/über/slasherfilme
Chris Flor/Florian Clauß

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Sensation ja, aber auch Kunst? - so fragten besorgt, entsetzt oder neugierig viele Besucher der Ausstellung "Sensation" in der Royal Academy of Arts in London, die noch bis zum 28. Dezember zu sehen ist. Die dort ausgestellten Young British Artists, kurz YBAs, entfachten eine breite Diskussion über Geschmack und Ästhetik. Insbesondere an dem Werk von Marcus Harvey, einem vergrößerten Polizeifoto der sogenannten "Moormörderin", die in den sechziger Jahren gemeinsam mit ihrem Liebhaber kleine Kinder sexuell mißbrauchte und brutal ermordete, schieden sich die Geister. Nachdem jedoch das Portrait der Mörderin so häufig in den Zeitungen gezeigt wurde, ist der Schockeffekt schon längst verhallt. Ähnlich etabliert wirken allmählich auch die anderen besonders in den 80ern so Aufsehen erregenden Werke der yBAs, wie beispielsweise Damien Hirsts "A Thousand Years", ein in einer Glasvitrine exponierter Kuhkopf. Die Diskussion um das Phänomen Britart bleibt bestehen. Ein Kurzkommentar aus deutscher Sicht, bevor sich alles in Wohlgefallen auflöst, von Micz Flor.


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sensation
Micz Flor

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Zum Ende der Sendung nochmals unsere neue Webadresse, ab nächster Woche auch jeden Monat neu mit PixelpornoTV Clipboard.

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Die nächste convex Sendung gibt es am 7. Dezember

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