Nacherfundenes
Aschersleben
Réinventée















um zu sagen,

christophe gougeon




vom leben, ein witz, denken manche, sie kommen vielleicht niemals heraus, daß es nicht angebracht ist, seine träume zu erzählen, die kleinen dinge, selbst, vor allem am folgenden tag, doch an diesem tag, bifurkation, als ich diese post für den letzten der menschen erhielt, ohne ersichtlichen grund, ich erhielt sie, aus den fingern eines aufrichtigen experten, er gab sie mir in der dämmerung der zeiten der wiederkehr, korrespondenzen, material für einen diskurs oder diskurs über material, apokryph oder bedeutungslos, geknickt, angemessen, an die adresse, die er wie andere angeben mußte, an denen er nicht war, vorbeigehend, selten eingeholt, ohne gefühlsduselei, willkürliches schicksal von schwellen, da, ein unzeitgemäßer brief, die gunst einer unbeschwerten kanephore, wenig bekannte sprache, postamt oberstraße, verwischtes datum, indigoblau, ein freibrief oder keiner für eine einladung zu, wenig gewöhnliche unschuld, unbeschrieben und ohne auffällige signatur, sich in bewegung setzen nach, in einer schattenstadt, aschersleben, seltsamer thom-führer, zur ermutigung, eine beliebige literatur über ihn zu erfinden, unsichtbare oder dereale anwartschaft auf einen spiegel, diesen unwahrscheinlichen mann wiederfinden, der nicht weiß, im gegenleben ohne koordinaten, eine frei schwebende berufung zu seinem verschwinden, gesicht ohne spuren des erinnerns, ohne eigentümlichkeiten, geschliffen vom werden, eine jetzt stille abwesenheit, serialisierte mobiliarmusik, ich bin immer nur ein müßiggänger gewesen, wie ein guter schäfer, ohrenzeuge dieses vorübergehens, so ungeplant wie ungewiß, seines, das der anderen, der zwang eines unglücklichen schwätzers, dennoch weder hausmeister der dämpfe noch klimawächter, noumenale indiskretion dieses traums von einem über ein intensives leben zu schreibenden roman, ist dieses verwirrende papier, das in unerhoffter weise beginnt, ohne autor, nein, unfug, purpurne selbstherrlichkeit, der schriftsteller ist noch er selbst, aus sich heraus, für niemand anderen, besteht aus momenten, die durch zufällige konkretionen einer ungestümen navigation erlebt werden, ungekünstelt, bis zum ende der welt, ein weiterer Schritt, das kairos eines einzigen augenblicks, veränderung, eingehüllt in seinen rausch, eine ousia von umständen, um zu suchen, draußen, tiepolofarben im sommerlicht, diesen flaneur, in der daseinsform der Inadäquation, allegorischer shandy, weder vorbild noch einzigartiges wesen, unauthentische form von selbstbezogenheit, signifikantenirrwisch, ohne schicksal, nur von dieser leidenschaft für das leben ergriffen, vielleicht gerade erfunden von einem man, möglich, aber an wen wendet sie sich, sie, diese apostrophe, den zustand der traumtänzerei verlassen, das haus, die straße, ein fröhlicher händler von blitzableitern, ein anarchistischer bankier oder auch ein stürzer von mandarinen, beau, wenn alles zugleich, mit der haltung eines nicht schlechten menschen, ein cherub, ein einsiedler, der zeigt, wer er nicht ist, ihn suchen, ihm die großzügige einladung von aschersleben überreichen, das enigma eines alphaville ohne den hauch einer legende, der könig ohne bleibe, urbs nova ohne babel und ohne strahlende verheißungen einer hauptstadt am ende des jahrhunderts, schlichte unmetaphysische lebenslabyrinthe, metis-archipel, wo aber, ein würfelwurf, um mich zu befreien, ich stelle ihn mir nicht auf einem epigraphischen fahrrad vor, spießbürger auf dem weg ins anderswo, nirgendwo, soldatenmarsch als scherzo, wo also, kein ort existiert, und wenn irgendwo doch, dann im bahnhof, durchscheinendes chrom, der himmel, transit von blitzgeschwindigkeiten, anomalie von stunden, eine weitere möglichkeit, zumindest für den erzähler, ein bahnhof, zwei bahnhöfe, drei und welches universum, lärm oder stimmen, eine oper von hülsen, fließende menge von schwärmern, die das licht des tages ausschüttet, gutwillig, zu früh, zu spät, die befremdlichkeit ihrer kleinen, bösen geschichten hinterlassend, wieviele, dieselben litaneien, bewegte kolonien von intimen gefühlen, wenig trunkenheit, ohne dekadenz, tragödien von vertraulichen palavern, verlorenes gepäck, eine verunglückte postkutsche, no trepassing, tut mir leid, und plötzlich, links, brüskes, schrilles dröhnen, die null wählen, ein telephon klingelt, ein gieriger ruf, unendlich, von überall kommend, ethernity, ein einziger mann der letzten minute, ohne eigenschaften, sein gepäck hinter sich lassend, stachelbeeren im mund, seine aufmerksamkeit von einem zug zum nächsten schweifend, asyntaxie einer situation, enthüllt seine freiheit, er hat nicht gewählt, meint, der ruf ist für ihn, dichterische unschuld oder gebrauchswert eines instinktiven man of the crowd, shifting von blicken, das ist, wer weiß, er, in etwa, ungebundener einzelgänger, ein mögliches selbstbewußtsein, parodistisches verschmitztes lächeln, sich schnell hin und her schieben lassen, die hände frei, den schwarm der menschen beiseite pusten, die hindernisse, sich unauffällig nähern, dem, der sich jederzeit verändern könnte, in eine erscheinung, sobald ich glaube ihn zu packen, ja, ja, die oltologie, verkrampftes lachen, eine leere, ihm von aschersleben erzählen, ganz beiläufig, nicht bedeutungsschwanger, das ist nicht wichtig, die rolle des aktaion spielen, nachhaken, divertimento, das flüchtige, die unvollständigkeit dieser khora, die man niemals erreichen kann, die er mit seinen barocken ironien verdrängen würde, ihn nicht brüskieren, tötet das mondlicht, auf der suche nach der erlebten zeit, er wird nicht stehenbleiben wollen, jedenfalls, ohne die wahrheit zu erfahren, gefangener eines dunstschleiers, wird erleuchtet die ereignisse durchqueren, ohne große absicht, aber was erfaßt mich, konvulsive somatisierung des go between, pathos eines wiedererkennens, ich bin kaltgestellt, diese ganze szene, irgend etwas finden, die neugier befriedigen oder das unwissen über einige seiner intentionalen doppelgänger, silhouetten flüchtiger evidenz, zweite gesichter, einige waren mir bekannt, ich glaube, wenn er es nicht schon selber war, der bahnhof, dann war es vielleicht der albrecht dieses anderen schreibenden, es muß alles in der schwebe bleiben, was ihm sagen, daß er den seiltänzer abdallah geben könne, ästhetische verdichtung, im planetarium des parks, kosmische verkleinerung, gesamtkunstwerk, eine existenz, tlönistich, auf den stufenlosen treppen von aschersleben tanzend, im orangenrot des abends, aber da, präludium dieses nach-mittags, würde er sagen, formalistisch und gnosis, sich zu besorgen, wegfahren muß sein, ein souvenir gegen das vergessen, da er mich in berühmter ohnmacht weiß, falsches cronopium, nur um einen hrönir zu liefern, ein symbolisches objekt der zweiten zone, zurückkehrend von, er bereits aufgebrochen, getäuscht durch den fetisch, das objekt oder ich selbst, ah, sieh da, der lebendige mensch, maskierter kobold, faun, brigant, ehrloser, gib das geheimnis preis, das du vor der welt verbirgst, seine stimme erklingt laut, im stabreim, sie sind verrückt, sind verrückt, sie verrückter, gehen sie doch selber nach aschersleben








last update: 2.3.1997

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